Sonntag, 29. August 2010

Abschied aus Rinteln

Etwa hundert Menschen hatten sich in Todenmann am Alten Zollhaus eingefunden, um den Fürsten ein letztes Mal im Rintelner Stadtgebiet zu sehen. Die Kinder der Grundschule begrüßten Ernst und sein Gefolge mit einem Ständchen, dann übernahm Ortsbürgermeister Göbel. Der Fürst wurde gebeten, die Städtebundurkunde zu unterzeichen, ein Auftrag, den er gern übernahm. Dabei zeigte er sich beeindruckt von dem merkwürdigen Schreibgerät, einem Kugelschreiber. Er ermahnte die Menschen in Rinteln, sich allzeit an den Städtebund zu halten. Nach einem Umtrunk mit bunten Spirituosen verabschiedete der Ortsbürgermeister den Fürsten aus dem Rintelner Stadtgebiet mit vielen guten Worten, nein: Orten. Bei der Abfahrt sangen noch einmal die Kinder, und der Fürst wurde gebeten, Grüße an den Nordkreis zu übermitteln.

Bei der folgenden Pause am Sportplatz Todenmann wartete noch eine Überraschung auf den Tross: Der Schützenverein hatte sich versammelt, um den Fürsten zu einem Schuss mit dem Bogen einzuladen. Hauptmann Zerssenheim und seine Mannen ließen sich schnell überreden. Und wie sich herausstellte, gab es unter den Landsknechten einen, der bereits heimlich geübt hatte. Er traf die Scheibe aus 30 m Entfernung.

Disputation zum Thema Hexenverfolgung

Ein Thema ist dem Fürsten vom ersten Tag seines Besuchs an immer wieder begegnet: die Verfolgung und Verbrennung von Hexen zu seiner Zeit. Und so war es kein Wunder, dass das Winterrefektorium bis zum letzten Platz gefüllt war, als Ernst mit seinem Gefolge kam, um der Disputation heutiger Experten (Dr. Stefan Brüdermann, Staatsarchiv Bückeburg; Dr. Stefan Meyer, Museum Eulenburg, Rinteln; Dr. Claudia Kauertz, Niedersächsisches Landesarchiv) zu lauschen. Er selbst sei schon neugierig auf den Stand der Forschung. Zunächst jedoch hielt Magister Notholden eine Rede, die deutlich machte, wie man im 17. Jahrhundert zu den "Hexen" stand.

Sigmund Graf Adelmann von der Schaumburger Landschaft moderierte die Diskussion, die sicher für das ganze Publikum viel Neues gebracht hat. Zunächst wurde geklärt, wie der Begriff Hexen überhaupt definiert ist und wie der Hexenglaube entstanden ist. Dabei wurde klar, dass man in allen Regionen der Erde an Hexen glaubt und das bis heute. Dass allerdings das Hexentum wie in Europa ab ca. 1400 zu einem verfolgbaren Delikt zusammengefasst wurde, ist einmalig. Entgegen früheren Forschungen weiß man heute, dass es zu kurz greift, nur etwa Frauen, Hebammen oder Heilkundige als Opfer der Verfolgung zu sehen. Je nach Zeit und Region gab es Schwerpunkte, aber nie ist ausschließlich eine Gruppe allein verfolgt worden. So waren es in manchen Regionen beinahe nur Männer, dann wieder in anderen fast nur Kinder.

Die Rechtsgrundlage der Verfolgung bildete ursprünglich die "Peynliche Gerichtsordnung", die so genannte Carolina von 1532. Dass Fürst Ernst 70 Jahre später in seiner Polizeiordnung den Tatbestand erneut aufnahm, war eigentlich überflüssig. Dass er ihn noch verschärfte, ist der Entwicklung in diesen sieben Jahrzehnten geschuldet. Ihr Ende fand die Hexenverfolgung - so eine Vermutung - als das Ausmaß der Verfolgung so weit zugenommen hatte, dass es nicht mehr rational zu erklären war, wer alles "besagt" wurde. So wurden unter Juristen und Geistlichkeit die Proteste immer lauter. Auch die Aufklärung wirkte in diese Entwicklung hinein.

Am Ende der Vorträge hatte das Publikum Gelegenheit, Fragen zu stellen. Fürst Ernst, der der Disputation aufmerksam gelauscht hatte, bedankte sich dann und verabschiedete sich, um über alles Gehörte nachzudenken. Im Kloster wurde noch lange diskutiert.

Samstag, 28. August 2010

Ein Fest im Kloster

Jagdhörner empfingen den Fürsten im gut gefüllten Klosterinnenhof von Möllenbeck. Der Bürgermeister begrüßte Ernst auf der Bühne und überreichte ihm die Möllenbecker Chronik als Geschenk, "Damit er die Geschichte der letzten 400 Jahre nachlesen kann." Auch zwei Wünsche hatten die Menschen in Möllenbeck. So baten sie den Fürsten, einerseits die geplante Einziehung der Kreisstraße zu verhindern und andererseits dafür zu sorgen, dass das Dorf nicht mehr so stark vom Lärm der Bundesstraße belastet wird. Der Fürst stellte fest, dass in unserer heutigen Zeit ja leider nichts mehr ohne die neumodischen Gefährte, die Autos, auskomme, und dass diese dabei doch eine Menge Probleme hervorrufen. Aber natürlich will er Möllenbeck unterstützen, soweit er mit den Zuständigen überhaupt zusammentreffen wird.

Dann zogen sich Fürst Ernst und seine Adligen zu einer kurzen Pause zurück, um sich vor der Gelehrtendisputation noch ein wenig auszuruhen.

Gärten früher und heute

Noch einmal hieß es anhalten in Exten. In der Orangerie wurde der Fürst von einem Gärtner (eigentlich einer Gärtnerin) empfangen, der ihm die historische Gartenanlage erläuterte. Dann ging es auf einen Rundgang durch drei modern gestaltete Gärtchen, die Ernst zum Teil doch sehr überraschten. Leider hatte der Fürst wenig Zeit zum Flanieren und so bestieg er schon bald wieder seine Kutsche, um nach Möllenbeck weiterzufahren.

Fürst Ernst lernt die Schaumburger Industrie kennen

Von Hessisch Oldendorf aus fuhr der Fürst nicht, wie vorher angekündigt, per Fähre in Großenwieden über die Weser, sondern er überquerte den Fluss bereits bei Fuhlen. Zur Pause an der Landstraße wartete eine Überraschung auf den Tross. Einige Frauen hatten sich aufgemacht, den Fürsten zu empfangen und seine Mannen mit allerlei Leckereien zu stärken. Vielen Dank dafür!

Als der Fürst den Eisenhammer in Exten erreichte, herrschte bereits gute Stimmung. Ein Chor sang ein Schmiedelied - wer wie und wann alles am Eisen arbeitet, ist wirklich unglaublich. Sieben lustige Strophen später konnte der Fürst vom Heimatverein begrüßt werden. Per Petition wurde ihm angetragen, sich für den Erhalt des Eisenhammers einzusetzen. Diese doch recht laute Maschine wurde ihm sodann vorgeführt. Wieder einmal musste Fürst Ernst feststellen, wie laut die Welt heute geworden ist. Dennoch war er von der Arbeitsweise des Hammers beeindruckt. In einer weiteren Petition ging es um den Dorfanger, der als Ortsmittelpunkt wiederbelebt werden soll. Der Fürst hatte einen ersten Vorschlag: "Wenn dort zu viele Autos stehen, dann parkt doch einfach nicht mehr da." Natürlich versprach er, sich für Geldmittel zur Verschönerung des Angers einzusetzen. Wohlversehen mit Reiseproviant konnte Ernst mit seinem Tross seine Reise dann fortsetzen.

Freitag, 27. August 2010

Hessisch Oldendorf freute sich auf den Fürsten

"Ausland" hin oder her - auch in Hessisch Oldendorf kamen Menschen eigens auf den Marktplatz, kurz bevor Fürst Ernst eintreffen sollte. Ein Duo spielte Rockklassiker, bewusst mit Akustikgitarre, um den historischen Besucher nicht zu erschrecken. Dieser hörte sich die neumodische Musik auch geduldig an. Hat Magister Notholden tatsächlich mitgewippt? Vorsichtshalber sprach er dann aber ein Gebet. Anton von Gertenbrock verkündete den herrschaftlichen Stand des Fürsten, wurde aber schnell von Ernst zur Ordnung gerufen. So kamen der  Bürgermeister und der Baxmann zum Zug, um die hohen Gäste zu begrüßen. Der Fürst ließ sich erklären, wieso sein Oldendorf plötzlich "Hessisch" heißt und warum es heute nicht mehr zu Schaumburg gehört. Zufriedengeben wollte er sich damit aber nicht so recht. Und auch die Bevölkerung mag nicht von Ernst lassen. So wurde ihm von der Jugendbürgermeisterin die Petition angetragen, sich für die Erneuerung der Scaterbahn einzusetzen. Der Fürst hatte auch eine Lösung vor Augen. Denn er hatte Geschenke aus Schaumburg mitgebracht: einige Kästen Fürst-Ernst-Bräu, Ernst-Taler und eine Schaumburger Fahne. All das sollte nun versteigert werden, um Geld für die Sanierung aufzubringen. Doch auch der Fürst sollte nicht ohne Geschenke wieder nach Hause fahren. Zudem wurde er gebeten, sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen, eine Bitte, der er gern nachkam - sicher die aufwändigste Unterschrift im gesamten Buch.

Fischbeck erwartet den Fürsten

Freudige Spannung war im Stift in Fischbeck zu spüren, als der Tross des Fürsten sich näherte. Bereits am Gut Stau hatten Reiterinnen und Reiter den Tross erwartet, um ihn zum Stift zu geleiten. Äbtissin Uda von der Nahmer begrüßte Fürst Ernst und gab ihrer Freude Ausdruck, dass der Tross im Jahre 2010 so klein sei. Denn zu Lebzeiten des Fürsten war dieser häufig mit großem Gefolge zum Jagen nach Fischbeck gekommen, wo das Stift die ganze Gesellschaft versorgen musste - ein sehr großer Aufwand. Dennoch wollte man den Fürsten auch heute nicht durstig gehen lassen. Und so bekam er eine Flasche Stiftswein als Geschenk überreicht.

Die Kinder aus Kindergarten und Grundschule jubelten Ernst zu, als die Äbtissin ihn und seine Männer zu einem Rundgang durch das Stift einlud. Um die Stiftsgebäude herum wurde der Fürst zum Haupteingang der Kirche geleitet, wo Hauptmann Zerssenheim seine Männer postierte. In der Kirche konnte Fürst Ernst nicht nur die wunderbare Bemalung bewundern, sondern auch den Klängen der Orgel lauschen - ein andächtiger Moment. Dann wurde er gebeten, sich in das Gästebuch einzutragen.

Durch den bezaubernden Innenhof  ging es zurück zur Kutsche, wo Zerssenheim plötzlich seine Landsknechte vermisste. Denn diese standen ja immer noch auf der anderen Seite des Gebäudes. Im Laufschritt eilte er zu ihnen, musste sich aber dennoch einen Rüffel seines Fürsten anhören. Ernst ist es nicht gewohnt, ohne Bewachung seine Kutsche zu besteigen.

Donnerstag, 26. August 2010

Besuch der Schillat-Höhle

Der Montag war vor allem dem Reisen gewidmet. Aber eine Spielstation gab es doch: die Schillat-Höhle in Langenfeld. Mit dem Eintreffen des Fürstentrosses endete der leichte Regen. Über hundert Kinder, Betreuerinnen, Eltern und Großeltern hatten sich eingefunden, um Fürst Ernst im Landkreis Hameln-Pyrmont zu begrüßen. Ein starker Wind blies aus Richtung Steinbruch, sodass Fähnchen und Umhänge heftig flatterten. Der Fürst wurde von Jagdhornklängen in den Kindergartenkindern aus Segelhorst und Zersen empfangen. Anschließend wurde ihm alles Wissenswerte über den Steinbruch und die Schillat-Höhle erzählt. Zudem wurde er reich beschenkt: Edelsteine, Süntelwasser in Flasche und Glas, die die Kinder geschmückt hatten, Sonnenblumen von allen Kindern und eine DVD über den Süntel. Auch eine Petition wurde vorgetragen. Die Kinder fordern eine Bessere Ausstattung der Kindergärten. Der Süntel-Geist persönlich lud dann den Fürsten mit seinen Begleitern in die Höhle ein. Allerdings musste er ihnen erst ein wenig die die Angst vor dem ihnen ungekannten Aufzug nehmen. Vorsichtshalber ließ der Fürst eine Wache vor dem Lift zurück. Von der Tiefe des Steinbruchs allerdings war er höchst beeindruckt, ebenso von der Schillat-Höhle selbst. Doch dann war es schon wieder Zeit für die Abreise. Von Langenfeld ging es durch den Wald nach Rohdental, wo der Fürst und seine Reisegenossen die Nacht verbrachten.

Wasserschloss Hülsede im Fackelschein

Der Regen hatte noch nicht aufgehört, als Fürst Ernst auf dem Wasserschloss in Hülsede eintraf. Dennoch wurde er dort von einer großen Festgesellschaft erwartet, die es sich samt Blaskapelle in der Scheune gemütlich gemacht hatte. Schlossherr von Bronsart empfing den Fürsten mit einem Vorwurf: Da der Fürst keine Nachkommen gezeugt habe, sei Hülsede an die Calenberger verkauft worden. Ernst jedoch ließ sich nicht angreifen. Wenn man ihm als Herrschenden solche Dinge gesagte hätte, dann hätte er das Schloss auch verkauft. Dennoch war er froh, nach all den architektonischen Sünden, die er im heutigen Schaumburg gesehen hat, endlich einmal etwas wiederzuerkennen, zumal er in Hülsede als Kind viel Zeit verbracht hat.

Der Hülseder Bürgermeister bedankte sich für den Besuch des Fürsten und bat ihn, sich dafür einzusetzen, dass die Kreisumlage nicht erhöht wird. Zudem überbrachte ihm eine Petition. Die Bürgerinnen und Bürger von Hülsede wünschen sich einen Radweg nach Pohle. Der Chor, momentan in einer Umbruchphase, bat den Fürsten, sich in "Fürstliche Gesangsgruppe Hülsede" umbenennen zu dürfen. Dieser wollte jedoch erst eine Kostprobe hören. Der Chor ließ sich nicht lange bitten und sang eine auf Hülsede umgedichtete Version von "Wo die Norseewellen". Darauf erlaubte der Fürst huldvoll den neuen Namen, bemerkte aber, dass ihm die Meldodie des Liedes doch irgendwie bekannt vorgekommen sei.

Dann trat Clemens Klimpfuß vor, der Glöckner und Uhrenaufzieher der Kirche in Hülsede. Auch er trug ein Anliegen an den Fürsten heran. Denn Hülsede hat keinen eigenen Pastor mehr und hätte gern wieder einen. In der Stellenbeschreibung hieß es unter anderem, er solle handwerkliches Geschick mitbringen, um das Pfarrhaus versorgen zu können und Bier brauen, damit die Leute von Hülsede abends bei ihm einkehren können. Fürst Ernst staunte doch sehr über diese hohen Anforderungen. Und wenn auch die Kirchenordnung, wie schon in Lauenau, herangezogen werden konnte, blieb die Antwort doch die gleiche: "Bezahlt eure Pfaffen anständig, dann kommen und bleiben sie auch."

Bei Bison-Schröder in Meinsen

Zwischen Lauenau und Meinsen setzte Regen ein und dunkle Wolken dräuten über dem Bison-Hof Schröder. Dennoch waren einige Unverdrossene gekommen, um den Fürsten zu sehen und gemütlich in der Scheune Bier und Bison-Chili zu genießen. Herr Schröder begrüßte den Fürsten mit starkem amerikanischen Akzent - für diesen doch eher ungewohnt. Ebenso ungewohnt war der Anblick eines Indianers in Bison-Bekleidung und die angebotene Friedenspfeife. Ernst wollte zudem die Bisons erst einmal sehen, bevor er sich an die Verkostung des Eintopfes wagte. Leider hatte die Tiere hinter einem Stall vor dem Regen Zuflucht gesucht, sodass der Fürst und seine Begleiter im Regen warten mussten, während Herr Schröder versuchte, die Bisons mit Äpfeln hervorzulocken. Da sich partout kein Bison zeigen wollte, versuchten der Fürst und sein Kanzler sie selbst zu finden: "Sie scheinen sehr klein zu sein, diese Bisons. Vielleicht verstecken sie sich dort im Salat?" Am Ende gelang es ihnen dann aber doch, einen Blick auf die gar nicht so kleinen Tiere zu erhaschen. Ferzenbroich wurde gestattet, das Chili zu probieren, dann ging es weiter nach Hülsede.

Dienstag, 24. August 2010

Vor dem Brauhaus in Lauenau II

Plötzlich rannte ein Kind durch die Menge und rief nach der Feuerwehr. Der Bürgermeister erklärte, dass die heimische Feuerwehr nur altes Gerät zur Verfügung hätte. Zum Beweis kam nach einer sehr langen Zeit ein Feuerwehr-Oldtimer um die Ecke, der demonstrativ vor dem Fürsten parkte. Die Feuerwehrkinder übergaben zu diesem Thema eine Petition.

Dann kamen der evangelische Pastor und der katholische Pfarrer zum Fürsten, erklärten ihm die Ökomene und baten um Unterstützung beim Erhalt der katholischen Kirche in Lauenau ("Egal, was sie im Dom aushecken, die Kirche bleibt bei uns im Flecken!"). Magister Notholden schlug dazu in der Kirchenordnung nach und fand eine passende Stelle. Das Urteil des Fürsten: "Bezahlt eure Pfaffen anständig, dann bleiben sie euch auch erhalten."

Endlich folgte die versprochene Bierprobe. Als erstes erhielt der Fürst eine Halbe Helles, die er im Wettstreit mit dem Bürgermeister auf Ex trank. Doch kaum war der Krug gelehrt, folgte der nächste, ein Dunkles. Dieses Mal musste Ernst zugeben: "Bürgermeister, im Trinken ist er uns voraus." Das nun folgende Leichtbier reichte er an Notholden weiter, der den Krug an Gertenbrock abtrat. Doch der Fürst konnte sich nicht gegen einen Krug Doppelbock wehren. Zu guter Letzt kam das bekannteste Lauenauer Bier, ein Pilsener. Nach all diesen Getränken war der Fürst nicht mehr ganz klar zu verstehen, als er sagte: "Eins haben wir auf dieser Reise gelernt: Kein Ort säuft wie Lauenau!"

Vor dem Brauhaus in Lauenau I

Der Fürst ist ein höflicher Mensch, daher hat er die Einladung nach Lauenau natürlich angenommen. Bevor er jedoch eintraf, tanzte das Majoretten-Corps. Was der Fürst wohl dazu gesagt hätte? Ferzenbroich nahm die Menge vor dem Brauhaus mit, sogar die Menschen vor dem "Piz-Haus" (ein Pizza-Stand, den man von seinem Standort aus nur teilweise sehen konnte). Als der Fürst eintraf, empfing ihn der Spielmannszug mit dem Niedersachsenlied. Auch der Frauenchor sang mit, allerdings nur die erste Zeile - die jedoch immer wieder. Was den Fürsten zu der Bemerkung veranlasste, dieses Lied sei wohl sehr kurz...

Dann wurde dem Fürsten der "Eismann" aus Lauenau vorgestellt, der zusammen mit den "Cool Kids" eine Petition überbrachte: Denn dem Trägerverein der Eishalle Lauenau ist vor kurzem die Gemeinnützigkeit und damit die Steuerfreiheit aberkannt worden. Ernst erzählte daraufhin von seinem Erfahrungen mit der Steuerverwaltung in Stadthagen und versprach, sich für die Lauenauer einzusetzen. Nur was eine Eissporthalle eigentlich ist, das wusste er nicht. Aber er mochte die "Rüstungen" der Eishockeyspieler, im Gegensatz zu deren Schlägern. Diese Waffen schienen ihm doch ziemlich stumpf.

Ein als römischer Legionär verkleideter Bürger meldete sich dann aus dem Publikum, überbrachte Grüße der 13. Legion und wies darauf hin, dass er damit noch älter sei als der Fürst. Dieser erwiderte, die 13. Legion sei aber ziemlich klein geworden. Er lud ihn ein, zu seiner Landsknechtstruppe zu stoßen, allerdings nur in einer anderen Kleidung, denn diese erschien ihm doch zu blitzschlagsgefährdet.

Gerichtstag vor der Burg in Rodenberg II

Als Alternative zu einem Raum für die Freizeit bot der Fürst den Jugendlichen und allen Männern an, sich für seine Truppe einschreiben zu lassen. Die Landsknechtfrauen sangen das Werberlied. Dann gab es noch eine Wortmeldung: Die Lauenauer und ihr Wappentier, ein Löwe, luden den Fürsten zu einer Bierprobe nach Lauenau ein.

Zum Abschluss ließ der Geflügelzuchtverein Friedenstauben starten - ein schönes Bild vor der Burg. Eine Taube jedoch mochte nicht recht fliegen und blieb auf der Bühne. Was den Fürsten zu der Frage veranlasste: "Läuft die Taube nach Hause?" Henning Dormann antwortete schlagfertig: "Das sind die Rodenberger Lauftauben, eine spezielle Züchtung. Nur ob sie Schnecken fressen, wissen wir noch nicht."

Gerichtstag vor der Burg in Rodenberg I

Eigentlich sollte der Fürst in Rodenberg direkt bis vor die Burg fahren. Doch das war nicht möglich, denn der Platz vor der Burg war voller Menschen. Und so musste Ernst bereits auf dem Parkplatz aussteigen und den Weg über die Brücke zu Fuß zurücklegen.

Mit imposanter musikalischer Begleitung betrat der Fürst die Bühne. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister stellte Henning Dormann vom Heimatverein Rodenberg in Tracht das erste Anliegen vor: Die Pflege der öffentlichen Gärten in Rodenberg. Daran schloss sich die Petition an, den Kurpark in Bad Nenndorf wieder in seinen historischen Zustand zu versetzen.

Die Liedertafel Lauenau sang das Schaumburger Heimatlied, worüber sich der Fürst besonders freute: Offenbar lieben die Schaumburgerinnen und Schaumburger ihre Region noch genauso wie vor 400 Jahren. Dies war eine gute Überleitung, um den Gerichtstag offiziell zu eröffnen. Die erste Petition kam von Herrn Stille. Ihm ist es ein Anliegen, die Platz vor der Burg mit einem Tor zu versperren, um nächtlichen Vandalismus zu verhindern. Auch ein Brunnen soll errichtet werden. Der Fürst konnte angesichts der vielen Menschen vor der Burg nicht umhin, den Nutzen eines Eintrittsverbots ein wenig anzuzweifeln. Schließlich scheint der Platz rege genutzt zu werden.

Ganz seiner Meinung waren offenbar die Schülerinnen und Schüler der IGS Rodenberg. Denn sie schoben sich plötzlich von hinten durch die Menge und skandierten: "Dieser Raum gehört uns!" Sie trugen vor, dass die jungen Leute in Rodenberg einen Platz für sich brauchen, zum Reden, Tanzen, Spielen und Lieben. Letzteres rief vor allem bei Notholden leichtes Entsetzen hervor. Doch die Jugendlichen rappten ihr Anliegen um Liebe und Freizeit und erreichten den Fürsten offenbar damit. Denn er versprach, sich für einen Raum einzusetzen und wandte sich auch gleich an den Bürgermeister.

Seniorenfeier in Apelern

Auf dem Gut Münchhausen in Apelern fand bei schönstem Sommerwetter die jährliche Seniorenfeier statt. Und die wollte der Fürst sich nicht entgehen lassen. Obwohl er keine schönen Erinnerungen an Apelern hat: Denn dort wohnte zu des Fürsten Lebzeiten ein Mann, dem er in lebenslanger und inniger Feindschaft verbunden war. Als dessen Nachfahre ihn darum bat, doch endlich nach 400 Jahren ein einstmals aus der großen Bibliothek des Gutes ausgeliehenes Buch zurückzugeben, antwortete der Fürst: "Ihr hattet zwar mehr Bücher, aber ich bin viel belesener."

Die Theatergruppe aus Apelern überbrachte dann eine fantasievolle Petition: Eine Trachtenfrau kam mit einem Wagenrad auf die Bühne und klagte, sie habe ein Rad ab. Daher könne sie auch keine Steuern zahlen. Und das läge nur an den schlechten Straßen nach Apelern. Daher möge sich der Fürst beim Bürgermeister und beim Land dafür einsetzen, die Zufahrtsstraßen zu sanieren. Fürst Ernst konterte, er habe bereits bemerkt, wie sehr man heute auf die Straßen angewiesen sei, aber mit den Zuständen zu seiner Zeit seien diese ja wohl kaum zu vergleichen. Er sähe aber ein, dass unsere modernen Gefährte bessere Straßen brauchten, daher werde er seinen Einfluss dafür geltend machen.

Mittelalterfest in Hattendorf

Die letzte Statíon im Auetal war Hattendorf, wo auf dem Platz vor dem Heimatmuseum ein mittelalterlicher Markt aufgebaut war. Als der Fürst eintraf, wurde er vom Marktvogt in Gewandung empfangen und von Bürgermeister Priemer herumgeführt. Einer der Landsknechte musste ein Spinnrad ausprobieren. An der Schmiede gab Ernst sein Messer zum Schärfen ab. Im Anschluss wurde er ins Festzelt geführt, wo man mit Spanferkel auf ihn wartete. Doch bevor er sich den leiblichen Genüssen hingeben konnte, wurde ihm eine weitere Petition angetragen. Dann ließ sich Ernst von Ferzenbroich sein Messer bringen. Er konnte die Kunstfertigkeit der Schmiede nur loben. Das Messer kam zum Einsatz, als endlich das Essen aufgetragen wurde. Doch wieder kam es zu einer Unterbrechung: Ein Lausbube von der Feuerwehr wurde in einer Schandgeige (Kopf und Hände in ein Brett eingeschlossen) hereingeführt. Er hatte sich am Vorabend beim Feuerwehrfest alle Getränke ausgeben lassen und selbst keine für seine Freunde gekauft. Zudem hatte er um eine ehrbare, verheiratete Frau geworben - und das geht nun wirklich nicht! Man bat den Fürsten, eine möglichst harte Strafe auszusprechen. Doch Ernst war milde gestimmt. Allein die Schandgeige schien ihm bereits beinahe Strafe genung, und so verdonnerte er den armen Sünder nur dazu, die nächste vier Feuerwachen für seine Kameraden zu übernehmen. Außerdem, so der Fürst, seien seine Freunde ja auch ein bisschen selbst schuld, wenn sie ihn den ganzen Abend freihielten. Endlich konnte der Fürst einige Bissen probieren. Doch dann drängte bereits die Zeit und er musste sich verabschieden.

Sonntag, 22. August 2010

Überraschung in Escher

In Escher wartete eine mehr oder weniger unangenehme Überraschung auf den Fürsten: Er traf auf eine leibhaftige Hexenverbrennung. Eine Frau stand auf einem Scheiterhaufen und flehte Ernst an, sie doch zu begnadigen. Unter dem Einfluss der Diskussionen zur Hexenverfolgung und wissend, dass es dazu heute eine andere Einstellung gibt, ließ er die Frau befreien und fuhr weiter nach Hattendorf.

Stau in Rehren

In Rehren der Fürst von einem "Stau" überrascht. Rund 200 Kinder standen auf der Straße und sperrten diese mit dem Schild "Auetal - da stau'n wir mal". Bürgermeister Priemer erklärte Ernst den Ernst der Lage: Oft, wenn auf der Autobahn Stau ist, geht in Rehren, der Ausweichstrecke, auch nichts mehr. Daher wurde eine Petition übergeben, die Rettungsleitstellen von Schaumburg und Nienburg zusammenzulegen, um so überall eine möglichst schnelle Rettung zu gewährleisten und damit Staus zu verkürzen. Der Fürst versprach, sich dafür einzusetzen. Als die Kinder ihm den Weg wieder freigaben, durften vier von ihnen ein Stück in der Kutsche mitfahren.

Guter Start auf Gut Oelbergen

Ferzenbroich ritt im Galopp auf Gut Oelbergen ein und instruierte die rund 200 Gäste. Kurz danach wurde Fürst Ernst mit einem Böllerschuss und einem Ständchen der Jagdhornbläser auf Gut Oelbergen begrüßt. Bürgermeister Priemer wartete mit den Gutsbesitzern bereits auf den Fürsten. Dieser wurde zunächst gebeten, einen Streit zwischen zwei Jägern zu schlichten. Offenbar hatte einer einen Bock geschossen, über den man eigentlich vereinbart hatte, ihn länger leben zu lassen. Der Fürst entschied salomonisch: Der eine hat ihn geschossen, der andere soll ihn erhalten.

Plötzlich ertönte ein lautes Geräusch von oben. Auf die erschrockene Frage des Fürsten, was das denn wohl sei, wurde ihm gesagt, dies sein ein Flugzeug. Dass es fliegt, sagte der Fürst, könne er ja sehen. Aber er fragte sich doch, was es denn zeugt...

Am Laserschießstand durfte Hauptmann Zerssenheim sein Glück versuchen. Nach einem Fehlschuss (ein Musiker schrie auf) wurde er besser, musste dann jedoch wieder auf seinen Posten. Nun ging es zum Stand der Rannenberger, die eine Vielzahl von Torten gebacken hatte. Der Fürst wurde gebeten, die "Fürstentorte" auszuwählen. Die Frauen hatten es ihm leicht gemacht: Eine der Köstlichkeiten war mit dem Nesselblatt und einer Friedenstaube geschmückt.

Am Stand eines Hofladens erhielt Ernst zur Erfrischung einen Fürsten-Joghurt. Dann wurde ihm der Schnaps aus der Gutseigenen Brennerei kredenzt. Der fürstliche Kutscher durfte diesen probieren und war beglückt. Der Fürst erhielt daraufhin eine ganze Flasche als Abschiedsgeschenk. Unter lautem Jubel und einem weiteren Stück der Jagdhornbläser stieg er wieder in die Kutsche, auf nach Rehren.

Lauer Sommerabend auf der Schaumburg

Die Schaumburg war festlich geschmückt, als die Landsknechte des Fürsten ausnahmsweise zu Fuß aus dem Wald kamen - die Pferde brauchten nach dem langen Tag einfach eine Pause. Dennoch konnte Ferzenbroich kurz danach einfahren und das Publikum zum "Vivat"-rufen ermuntern. Die vielen Fähnchen sahen vor der Burgkulisse einfach grandios aus. Als Fürst Ernst eintraf, wurde er vom Rintelner Bürgermeister Buchholz, Landrat Schöttelndreier und Ortsbürgermeister Hülm begrüßt. Auch der Auetaler Bürgermeister, Thomas Priemer, war schon einmal vorbeigekommen, um den Fürsten am Tag vor dem Besuch im Auetal kennenzulernen.

Fürst Ernst wurde eingeladen zu einem Rundgang über die Burg. Vorbei am Stand mit Nesselprodukten, durch das Torhaus, in dem eine Künstlerin Bilder ausgestellt hatte, bis auf halbe Höhe zur Burg. Dort wurde es märchenhaft: Ernst und die Gäste hörten die Geschichte der Tienke Meume, die des Grafen Herz gestohlen haben soll. Leider konnten nicht alle dieser Geschichte lauschen. Fürst Ernst, der sich mittlerweile an Mikrofone gewöhnt hat ("Die beste Erfindung eurer Zeit!"), musste feststellen, dass diese leider nicht immer funktionieren. Zwar weiß er nicht genau, was ein "Funkloch" ist, aber dass er zwischen den Mauer nicht mehr gehört werden konnte, das hat dann doch gemerkt.

Oben auf der Burg wurde die Verteidigungsanlage erläutert - und auch das Mikrofon sendete wieder. Dann folgte eine Petition: Die Bürgerinnen und Bürger des Dorfs Schaumburg möchten - auch im Sinne nachhaltiger Wirtschaft - die Brennnessel als Nutzpflanze wiederbeleben. Um dieses Anliegen zu unterstützen, wurden zwei Landsknechte zum Nesselseildrehen herausgefordert. Außerdem erhielt Fürst Ernst mehrere Geschenke aus Nesseln, u. a. ein Brot. Dann konnte der Fürst vor einem fast vollen Mond ein Schaumburger Bier genießen, bevor er sich zum Schlafen zurückzog.

Bummel durch Rinteln

Noch auf dem Marktplatz warteten die Rintelner Landfrauen mit Holunderblütensaft und Sekt auf den Fürsten. Dann ging es weiter nach Süden. Die Gästeführerinnen wiesen den Fürsten auf einige Besonderheiten in Rintelns Altstadt hin, die teilweise auf seine Zeit zurückgingen. Dann erreichten sie das Gymnasium Ernestinum, benannt eben nach Fürst Ernst. Dort warteten Schülerinnen und Schüler auf ihn, die einiges zu seinem Empfang vorbereitet hatten. Zunächst wurde eine bezaubernde Inszenierung des „Zauberlehrlings“ dargeboten – Ernst war sichtlich begeistert und wollte wissen, wer wohl diese Verse geschrieben hat. Natürlich konnte er nicht wissen, wer Goethe war… Dann wurde dem Fürsten die chemische „Umwandlung“ von Kupfer in Gold gezeigt. Nun wurde er enthusiastisch und bat die Schülerinnen und Schüler darum, bis zum 29. August so viele Goldmünzen wie möglich zu machen und sie nach Bückeburg zu bringen. Zum Abschluss sang der Chor "Probier's mal Gemütlichkeit" und "We Are The World", während der Fürst langsam Richtung Eulenburg weiterging.

Vor dem Museum Eulenburg war ein kleiner, aber feiner mittelalterlicher Markt aufgebaut. Der Leiter des Museums, Dr. Stefan Meyer, begrüßte den Fürsten, der ihn als Experten zur Gelehrtendisputation nach Möllenbeck einlud. Die Geistlichen der verschiedenen Kirchen berichteten dann von der gemeinsamen Langen Nacht der Kirchen, die im Anschluss beginnen sollte. Mit so viel Informationen über Rinteln versehen reiste der Tross dann zur Schaumburg ab.

Gerichtstag in Rinteln

Dann wurde der Gerichtstag durch Kanzler und Richter von Gertenbrock eröffnet. Die erste Petition kam vom Stadtelternrat. Frau Wienecke und einige Kinder demonstrierten für die Einrichtung einer IGS, um so gleichwertige Bildungschancen für alle zu eröffnen. Da Fürst Ernst sich zu Lebzeiten immer für die Bildung eingesetzt hat, versprach er, die Petition an den Landesherrn weiterzugeben.

In einer zweiten Petition ging es um den Bodenabbau rings um Rinteln. Herr Bischof vom NABU überreichte dem Fürsten drei Gläser mit Sand, Kies und Kalkstein, wie sie in der Umgebung heute noch zu finden sind. Er bat Ernst darum, bei seinem 11-fachen Urneffen Alexander zu Schaumburg-Lippe zu intervenieren, die Natur zu schützen und dem NABU beizutreten. Ernst konnte zwar nicht so recht verstehen, warum es einen Naturschutzbund braucht, um die Natur zu schützen, versprach aber seine Unterstützung.

Sodann betraten mehrere Frauen in historischen Kostümen die Bühne. Sie forderten eine Aufarbeitung der Hexenverfolgung und erzählten dazu drei sehr persönliche Geschichten von ermordeten Frauen. Fürst Ernst, der schon davon gehört hatte, dass diese Problematik viele Menschen bewegt, verwies auf die Gelehrtendisputation in Möllenbeck am Dienstag, in der es genau um dieses Thema gehen soll.

Danach wurde der Gerichtstag beendet. Die Rintelner Gästeführerinnen luden den Fürsten ein, sie durch die Altstadt zu begleiten.

Empfang in Rinteln

Etwa 500 Menschen hatten sich auf dem Marktplatz in Rinteln eingefunden, um den zweiten Gerichtstag zu verfolgen. Von Ferzenbroich gelang es, die Kinder vor die Bühne zu locken, schließlich liebt der Fürst Kinder – und Fähnchen. Und diese wurden begeistert geschwenkt. Rinteln rief „Vivat“, dazu wurde Renaissancemusik gespielt, als Ernst über den Marktplatz schritt. Auf der Bühne angekommen, ließ er sich von Ferzenbroich Informationen über Rinteln geben. Wegen der kurzen Zeit hatte dieser sich jedoch nicht richtig vorbereitet und die vorgelesene Broschüre war ganz und gar nicht das, was der Fürst erwartete… Daher wurde Bürgermeister Buchholz auf die Bühne gebeten. Dieser konnte doch etwas mehr berichten. Unter anderem betonte er, dass sich Rinteln nicht auf seiner schönen Altstadt ausruht, sondern wirtschaftlich auf Wasser, Saft und After Eight setzt. Ernst freute sich zwar darüber, musste sich letzteres jedoch erst erklären lassen. Um dann festzustellen, er habe bereits gemerkt, dass man im heutigen Schaumburg gut zu essen verstünde.

Der Fürst geht baden - im Sonnenbrinkbad

Der dritte Tag begann für Fürst Ernst und seinen Tross sehr erfrischend: Sie besuchten das Sonnenbrinkbad in Obernkirchen. Die Badegäste – im Wasser und außerhalb – wurden von Melchior von Ferzenbroich mit Fähnchen ausgestattet, und schon konnte der Fürst auf der Liegewiese einreiten. Man sah ihm seine Überraschung über die vielen leichtbekleideten Menschen an. Man bat ihn, das Wasser zu probieren. Es ist trinkbar, weil es nicht über Chlor, sondern durch Mineralien desinfiziert wird. Tapfer trank Ernst einen Schluck, allerdings war ihm der eigens angefertigte, knallblaue Sonnenbrink-Cocktail, der hinterher gereicht wurde, um einiges lieber.

Auch auf die angenehme Wassertemperatur wurde hingewiesen. Davon wollte sich der Fürst natürlich ebenfalls überzeugen – und ließ Ferzenbroich die Probe machen. In Hemd und Hose schwamm dieser eine vorsichtige Runde und wurde sicher glühend vom restlichen Tross beneidet, denn diese mussten in der prallen Mittagssonne warten. Das Wasser war zur Zufriedenheit des Fürsten. Und so konnte ihm eine Petition in einem Rettungsring übergeben werden, in der er um Unterstützung zum Erhalt des Sonnenbrinkbades gebeten wurde. Während Ferzenbroich sich wieder anzog, boten die Obernkirchener Splash-Diver eine grandiose Show.

Der erste Gerichtstag - Stadthagen II

Stadthagen hatte viele Anliegen. Das fünfte betrifft den Wunsch, einen Renaissancegarten für Stadthagen und seine Gäste zu erschaffen. Der Vorsitzende des Gartenbauvereins, Dieter Kellermeier, zeigte dafür seinen grünen Daumen und beschenkte den Fürsten mit einem alten Plan.

Beeindruckend war der Auftritt von Herrn Krauss und seinen Schülerinnen und Schülern: Diese waren als Opfer des Holocaust verkleidet. Per Petition, in Glas gebrannt, bat um Unterstützung beim Umbau der alten Synagoge in ein Kulturzentrum.

Torben Sven Schmidt von der Lebenshilfe stellte sodann mit zwei Bewohnerinnen und einem Bewohner des Wohnheims am Ostring die Problematik behinderter Menschen vor. Anrührend und sehr sympatisch schilderten sie Ausschnitte aus ihrem Leben. In einer Petition forderten sie Barrierefreiheit in den Köpfen. Sie schenkten dem Fürsten ein Insektenhotel, das in der Behindertenwerkstatt angefertigt worden ist - genau genommen ein Luxushotel, denn es ist im Renaissancestil gebaut.

In der letzten Petition ging es um die uneinheitlichen Ladenöffnungszeiten in der Stadthäger Innenstadt. Fürst Ernst hatte dafür eine einfache Lösung: "Setzt euch zusammen und löst das Problem!"

Im Anschluss an den Gerichtstag wurde der Fürst von Bürgermeister und Landrat über die Straße in den Stadtgarten geführt, wo sie mit Fürst-Ernst-Bräu anstießen. Damit wurde dort das Renaissancefest eröffnet, das mit einem großen Feuerwerk endete.

Samstag, 21. August 2010

Der erste Gerichtstag - Stadthagen I

Das erste Anliegen beschäftigte sich mit dem Fürsten selbst: Die Gästeführerinnen der Stadt forderten einen Feiertag für Fürst Ernst, da dieser sich zu Lebzeiten so sehr um Schaumburg verdient gemacht hat. Zudem überreichten sie ihm eine gebackene Medaille mit seinem Konterfei und "1.000 kal".

Herr Jobst vom Stadtmarketing forderte freien Zugang für die Stadthägerinnen und -häger und ihre Gäste zum städtischen Schloss. Da dort das Finanzamt untergebracht ist, kann man es nicht besichtigen. Symbolisch übergab er einen großen Schlüssel, um so Eingang zu erbitten.

Anschließend baten die Gästeführerinnen Fürst Ernst, sie für ihr Engagement zu adeln. Leider jedoch ist dieser nur ein Fürst des Reiches und kein Reichsfürst und somit nicht befugt, Adelungen auszusprechen. Aber er hatte einen hochwillkommenen Trost für die Frauen: Er ernannte sie zu Hofgästeführerinnen - ein Titel, der wohl einmalig sein dürfte.

Die vierte Petition kam von "Herrn oder Frau" Tu Wat, wie Gertenbrock sie ankündigte - tatsächlich ein Verein junger Stadthägerinnen und Stadthäger, die sich für die dortige Jugend einsetzen. Sie baten Ernst um Unterstützung bei der Einrichtung eines freien Jugendzentrums, da es in der Stadt zu wenig Raum für Jugendliche gibt. Dies demonstrierten sie eindrucksvoll mit vielen Menschen in einem winzigen Pappcontainer. Fürst Ernst versprach, auf die Stadt einzuwirken. Außerdem hatte er einen ganz eigenen Vorschlag: Hauptmann Zerssenheim rief die Landsknechtfrauen, die ein Werberlied sangen. Wer immer gut versorgt sein möchte, sollte sich beim Fürsten einschreiben.

Fürstlicher Empfang in Stadthagen

Stadthäger Vereine und Schulen empfingen den Fürsten in der Fußgängerzoneund begleiteten ihn in einem langen Stadtumzug zum Schloss. Als alle vor der Schlossterrasse versammelt waren, fuhr Ferzenbroich im Galopp vor. Rund 2.000 Menschen warteten bereits auf ihn und ließen sich schnell begeistern, den Fürsten mit lauten "Vivat"-Rufen zu begrüßen. Bürgermeister Bernd Hellmann hieß den Fürsten und seine Begleitung willkommen. Hausherr und Finanzamtsvorsteher Siegmann begrüßte Ernst ebenfalls und wies ihn darauf hin, dass jeder Bürger mit Einkommen ein Steuernummer braucht. Diese überreichte er ihm schriftlich. Außerdem übergab er dem Fürsten eine Elster-CD zur einfachen Steuererklärung per Internet. Bei dem Versuch allerdings, dem Fürsten Dinge wie CD, Daten, Internet und Satellitenübertragung zu erklären, scheiterte er am Ende.

Dr. jur. Anton von Gertenbrock, Kanzler und Richter, eröffnete sodann den ersten fürstlichen Gerichtstag in Stadthagen. Acht Anliegen wurden dem Fürsten dort angetragen.

Ein Prost auf das Lauenhäger Bauernhaus

Auch am Lauenhäger Bauernhaus wurde der Fürst von vielen Menschen erwartet und musikalisch begrüßt. Friedrich Schwier als Vorsitzender des Trägervereins überreichte eine Petition, in der er um die Brennrechte für den "Lauenhäger" bat, die dem Dorf vor einigen Jahren genommen worden sind. Ernst versprach, sich dafür einzusetzen. Daraufhin durften er und seine Mannen den Brand auch probieren. Eine Flasche wurde ihm als Erinnerung überreicht. Zum Abschluss tanzte Küsters Company einen eigens einstudierten historischen Tanz.

Die Jugendwerkstatt wird erwachsen

Die Jugendwerkstatt Hülshagen ist eine erfolgreiche Einrichtung des Landkreises, in der Jugendliche und junge Erwachsene fit gemacht werden für den Arbeitsmarkt. Gestern feierte sie ihr 18-jähriges Bestehen. Fürst Ernst wurde aus diesem Anlass mit Bongotrommeln empfangen. Evelyn Zumbrägel, die Leiterin der Jugendwerkstatt, begrüßte ihn anschließend zusammen mit Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier. Dieser erklärte ihm, dass junge Menschen heutzutage lange zur Schule gehen und sich dann selbst einen Beruf aussuchen dürfen. Und dass einige dabei Unterstützung benötigen. Fürst Ernst konnte nur zustimmen: "Früher war das einfacher: Da übernahm man den Beruf des Vaters. Der Sohn eines Bauern wurde Bauer, der Sohn eines Landrats..." - er konnte dies Faux pas jedoch gerade noch retten, indem er sich an die neue Staatsform erinnerte.

Evelyn Zumbrägel überreichte eine Petition zum Erhalt der Jugendwerkstatt. Der Landrat testete dann die Kenntnisse des Fürsten im Plattdeutschen - und wurde überrascht. Als Fürst zu Holstein spricht er perfekt Platt - wenn auch kein Schaumburger.

Spanferkel in Auhagen

Ein festlich geschmückter Platz vor dem Backhaus in Auhagen, gut gefüllt mit Publikum, wartete in Auhagen auf den Fürsten. Nach einem Ständchen durch den Männergesangverein - endlich einmal ein Chor, wie der Fürst ihn kennt - wurde ihm auch hier die Petition angetragen, Schaumburg zu erhalten. Offensichtlich wollen auch die Gemeinden schaumburgisch bleiben.


Zum Abschluss durften die Landsknechte das frisch aufgetragene Spanferkel kosten - ein Genuss, den sich keiner der Männer entgehen ließ. Glück für die Auhäger: Offenbar hat das Infaterieregiment "Graf Wilhelm" gute Arbeit geleistet und dem Trupp ein wenig Manieren beigebracht. Jedenfalls stellten sie sich ordentlich an und ließen sich Teller reichen. Die Schülerband "Happy Virus" spielte währenddessen Rockmusik - die erste Erfahrung, die Fürst Ernst mit dieser Art von Musik gemacht hat. So ganz hat er sich jedoch noch nicht hineingehört...

Freitag, 20. August 2010

Viel Sonne in Sachsenhagen

In der prallen Sonne ritten zunächst einige historisch gekleidete Frauen im Damensitz ein. Dann marschierte das Infanterieregiment auf, nachdem Ferzenbroich die Menge zum Kochen gebracht hat. Nach einem Segensgebet von Pastor Notholden ließ sich der Fürst von Ferzenbroich und dem Bürgermeister alles Wissenswerte über Sachsenhagen berichten. Außerdem warteten zwei Petitionen auf ihn. Auf die Bitte zu entscheiden, an welchem Ort das Taufbecken - oder war es doch eine Pferdetränke? - aufgestellt werden soll, verwies Ernst auf die heutige Gewohnheit: "Alle dürfen ihre Meinung jederzeit kund tun, also einigt euch." Der Kindergarten führte Tanz und Gesang auf - verkleidet als Ritter und Burgfräulein. Zum Abschluss gab es eine Reitervorführung der Damen, dann durften auch die Grundschulkinder singen.

Fürst Ernst musste feststellen, dass er zwar nicht alle Veränderungen besonders begrüßenswert findet, jedoch das Publikum um seine leichte Kleidung beneidet. Knapp 20 kg schwarze Robe können im Hochsommer eben schon einmal anstrengend werden...

Großartige Aussicht in Bergkirchen

In Bergkirchen wartete das Infanterieregiment samt Graf Wilhelm auf Fürst Ernst und schoss erneut Salut. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister besichtigte der Tross das Jahrhundertkreuz. Notholden allerdings konnte der modernen Darstellung des Jesus nicht so recht etwas abgewinnen. Fürst Ernst sah das etwas lockerer: "Dem Herrgott wird das wohl egal sein." Anschließend übergab Graf Wilhlem eine Petition: Schaumburg soll erhalten bleiben! - Ein Anliegen, dem der Fürst nur beipflichten konnte. Der Tross wurde dann bis Sachsenhagen vom Infanterieregiment begleitet.

Düdinghausen freut sich über den Fürstenbesuch

Düdinghausen hat rund 200 Einwohnerinnen und Einwohner - und mit Ausnahme der Kinder schienen alle am Gasthof "Zur Erholung" versammelt gewesen zu sein. Melchior von Ferzenbroich wurde herzlich empfangen und konnte alle - auch die Damen in weiß - zum Fähnchenschwenken und "Vivat"-rufen animieren. So war alles bestens, als Fürst Ernst mit leichter Verspätung eintraf. Der Chor sang das Schaumburglied, dann wurden zwei Petitionen überreicht. Die Wirtin des Gasthauses berichtete, dass Ernst zu Lebzeiten ein Getränk nicht bezahlt hat und fragte nach den aufgelaufenen Zinsen. Der Fürst versprach, dass die Kosten durch den Bürgermeister getragen würden. Anshcließend durfte er sich noch von der Qualität der Schaumburger Hochzeitssuppe überzeugen. Sein Urteil: "Die schmeckt noch wie früher!".

Start im Sonnenschein an Tag zwei

Die Hagenburger Kinder haben den Fürsten heute morgen am Schloss begrüßt. Und auch etliche Erwachsene hatten sich bereits eingefunden, um Ernst Lebewohl zu sagen. Heute liegt eine lange Etappe vor ihm. Nächste Station ist Düdinghausen.

Donnerstag, 19. August 2010

Erste Abendveranstaltung

Hagenburg probt die korrekte Begrüßung des Fürsten: Vivat!
Das Wetter meinte es gut an diesem ersten Abend in Hagenburg. Bei Sonnenschein ritt der Tross des Fürsten in das Hagenburger Schloss ein. Der Gemischte Chor sang die "Ode an die Freude" und Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier begrüßte Fürst Ernst auf Schaumburger Boden. Auch Bürgermeister und Samtgemeindebürgermeister überbrachten Grüße und gute Wünsche. Der Fürst wurde beschenkt mit Brot, Salz und Kohle sowie einer neu gezeichneten Karte der Region, auf dass er sich niemals verfahren könne. Auch zwei Petitionen wurden übergeben. Diese werden am Abschlusstag in Bückeburg Landtagspräsident Dinkla übergeben.

Samtgemeindebürgermeister Adam findet humorvolle Worte
Bevor der Fürst sich in die Schlafgemächer des Schlosses zurückzog, spielte der -  zu Ernsts Erstaunen ebenfalls gemischte - Posaunenchor. Im Schlosshof wurde noch lange nach Einbruch der Dunkelheit gefeiert.

Fürbitte in Hagenburg

Gemeinsames Gebet
In Hagenburg hielt der Tross zunächst an der Kirche, wo Ernst von Pastor Axel Sandrock begrüßt wurde. Dieser erbat Gottes Segen für die Reise des Fürsten und sprach das Vaterunser.

Danach machten sich nicht nur die Kutschen, sondern auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Weg zum Hagenburger Schloss.

Steinhude war ein voller Erfolg

Begrüßung am Steg
Fürst Ernst zu Holstein-Schaumburg ist zurück unter den Lebenden - und wurde nach seiner Landung in Steinhude nicht nur von den Bürgermeistern aus Steinhude und Wunstorf, dem Landrat des Landkreises Schaumburg und Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe begrüßt, sondern auch von mehreren Tausend Zuschauerinnen und Zuschauern. Christian Kerkhoff alias Melchior von Ferzenbroich brachte die Menge mit Fähnchen und dem Üben von "Vivat"-Rufen in Stimmung. Das Infanterieregiment "Graf Wilhelm" schoss Salut. Als Fürst Ernst endlich anlegte, wussten alle, was zu tun war. Er wandte sich in einer bewegenden Ansprache er seine "Untertanen". Diese bedankten sich mit einem Ständchen des Chores aus Grundschülern und Gymnasiasten.

Samstag, 7. August 2010

Städtebund in Rinteln

Ankunft in Rinteln
Seinen Abschluss fand der Städtebund in Rinteln, wo er nach der Verlesung von allen vier Bürgermeistern gesiegelt wurde. Damit hat er nun offiziellen Charakter und die vier Städte können in die Planungen für die Zukunft einsteigen.
Kanzler von Gertenbrock, die Bürgermeister Buchholz, Schäfer, Brombach, Hellmann und Landrat Schöttelndreier
Der Rintelner Marktplatz war voller Menschen, als die Städtebund-Zeremonie ihren Höhepunkt erreichte. Auch Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und zwei Vertreter von "Ab in die Mitte" waren anwesend und wünschten dem Städtebund viel Erfolg. Zum Abschluss erhielten alle Offiziellen sowie Kanzler und Haushofmeister einen "ORBS", den eigens kreierten Städtebund-Cocktail.
Der Städtebund wird besiegelt
Überall Hinweise auf den Städtebund
Von Ferzenbroich könnte mehr Arme brauchen...
Alle Beteiligten waren sehr zufrieden mit diesem Tag. Und so konnten sich von Gertenbrock und von Ferzenbroich beruhigt wieder in ihre Zeit zurückziehen - zumindest bis zum 19. August, wenn sie gemeinsam mit Fürst Ernst das Schaumburger Land zum "Schaumburger Frieden" bereisen.

Städtebund in Obernkirchen

Begrüßung durch Oliver Schäfer
Fanfare vor dem Marktbrunnen
Grüße des Fürsten
Eine Bühne war vor dem Marktbrunnen aus Obernkirchener Sandstein aufgebaut. Dort traf der mittlerweile um Bückeburgs Bürgermeister Reiner Brombach angewachsene Zug auf den Bürgermeister von Obernkirchen, Oliver Schäfer. Dieser begrüßte die Gäste mit einer warmherzigen, ausdrucksstarken Rede. Nachdem den Grüße des Fürsten überbracht worden sind - wird Haushofmeister Ferzenbroich noch lernen, wann genau er die Fanfare zu spielen hat? - wurde die Städtebund-Urkunde verlesen. Doch in Obernkirchen wurde nicht nur der Städtebund gestiftet, sondern auch eine Ehe. Kanzler von Gertenbrock wünschte dem zukünftigen Ehepaar alles Gute.
Verlesung der Urkunde
Gute Vorzeichen für die Ehe

Städtebund in Bückeburg

Grüße von Fürst Ernst
Dieser Kanzler kennt seinen Fürsten
Bückeburg freut sich über die Proklamation
Strahlender Sonnenschein und "Bückeburg kocht über" - so wurden Kanzler und Haushofmeister des Fürsten sowie Bernd Hellmann auf dem Bückeburger Marktplatz empfangen. Mehrere hundert Menschen lauschten, wie die Grüße des Fürsten überbracht und die Städtebund-Proklamation verlesen wurde. Man konnte sehen: Bückeburg wird noch lange weiterfeiern.

Auftakt in Stadthagen

Empfang durch den Bürgermeister
Kanzler und Richter Anton von Gertenbrock
Verkauf des Schaumburg 5ers
Die erste Station von Kanzler und Haushofmeister war der Stadthäger Marktplatz, wo sie von Bürgermeister Bernd Hellmann begrüßt wurden. Die Fanfare rief die Bürgerinnen und Bürger vom Marktgeschehen zur Verkündung. Gemeinsam gingen dann alle zur Bühne, wo nicht nur der Gruß von Fürst Ernst überbracht, sondern auch die Proklamation des Städtebundes verlesen wurde. Kanzler von Gertenbrock ermahnte die Schaumburgerinnen und Schaumburger, immer alle Rechnungen zu bezahlen und für ausreichende Deckung der Konten zu sorgen - im Kleinen wie im Großen. Ein wichtiger Hinweis auch im Hinblick auf den Schaumburg 5er, der heute erstmal verkauft wird.

Froschweitsprung
Verlesung der Städtebund-Urkunde
Druck von "Blüten"
Anschließend flanierten die Besucher aus dem 17. Jahrhundert über den Stadthäger Markt. Ganz besondere Stände waren extra für den Städtebund aufgebaut. So konnten Kanzler und Haushofmeister einem Froschweitsprunge beiwohnen und beobachten, wie Kinder geschminkt wurden. Selbst wollten sie sich jedoch nicht verschönern lassen. Die >alte polizei< aus Stadthagen ließ Kinder "Blüten" drucken, den "Schaumburg 1er", mit dem sie dann Zuckerwerk kaufen konnten.

Schaumburger Städtebund

Die Tour zum Schaumburger Städtebund ist heute pünktlich um 10.00 Uhr auf dem Marktplatz in Stadthagen gestartet.