Montag, 6. September 2010

Bauerntag in Probsthagen

Der 13. Bauerntag in Probsthagen begrüßte seine Gäste im Sonnenschein - endlich wieder. Hofbesitzerin Frau Schweer erzählte dem Fürsten die Geschichte des Bauerntages, der auf die fürstlichen Gerichtstage zurückgeht. Ernst beherrschte die modernen Technik inzwischen so gut, dass er das Mikrofon für sie hielt. Frau Schweer überreichte ihm dann eine Petition. Dicht am Hof fahren täglich rund 380 Züge vorbei. Kein Wunder, dass Probsthagen sich für das gesamte Dorf Lärmschutzmaßnahmen wünscht. Der Fürst hätte liebend gern selbst für diesen Lärmschutz gesorgt, sich zum Beispiel mit ausgebreitetem Cape vor die Bahn gestellt. Da das leider nicht möglich war, versprach er, das Anliegen an die Zuständigen weiterzugeben.

Plötzlich fiel Frau Schweer auf, dass die Spitze am Gewand des Fürsten derjenigen an ihrer Tracht entsprach. Ernst korrigierte sie vorsichtig: Natürlich ist es anders herum, denn seine Kleidung ist einige hundert Jahre älter...

Eine weitere Petition wurde auf Plattdeutsch in einem Laienspiel vorgetragen. Durch das Dorf zieht regelmäßig ein unangenehmer Geruch, von dem man vermutet, dass er mit einer Biogasanlage zusammenhängen könnte. Fürst Ernst wurde nun gebeten zu bestimmen, dass alle Menschen in Probsthagen täglich Kochkäse herzustellen haben (am besten hält man den Käse im Bett warm). Denn der stinkt dermaßen, dass man andere Gerüche nicht mehr wahrnehmen kann. Der Fürst war sich nicht ganz sicher, ob das die richtige Methode sei, um dem Problem beizukommen, machte sich aber sichtlich Sorgen um die Probsthäger Betten.

Der letzte Wunsch aus Probsthagen war umfangreich: Um das Dorf als touristisches Zentrum wiederzubeleben, soll der Hauptbahnhof dorthin verlegt werden. Zudem möchte man die alten Klostermauern ausgraben und die Klosterbücherei wiederbeleben. Fürst Ernst hatte einen pragmatischen Vorschlag: Schaufeln kaufen, Kloster ausgraben, mit der Erde den Bahnhof bauen. Zudem versprach er, zur Einweihung zu kommen, sofern er es schaffen sollte, sein Mausoleum dann wieder zu verlassen.

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