Donnerstag, 9. September 2010

Fürst Ernst in der Stadtkirche in Bückeburg

Die Stadtkirche in Bückeburg war bis auf den letzten Platz gefüllt, bevor der Tross von Fürst Ernst überhaupt die Lange Straße herauffuhr. Immer mehr Menschen strömten in den prunkvollen Renaissancebau, den der Fürst zu Lebzeiten hatte bauen lassen. Vor dem Portal wurde Ernst von Landesbischof Dr. Manzke und Landtagspräsident Hermann Dinkla erwartet. Feierlich zog die Gruppe in die Kirche ein, begleitet von einem Posaunenchor.

Fürst Ernst war sichtlich gerührt von "seiner" Kirche. Er habe auf seiner Reise vieles gesehen, das ihm fremd war. Hier jedoch sei ihm alles vertraut. Der Landesbischof wies auf das Taufbecken hin, das Adrian de Vries geschaffen hat und um das er einigen Streit mit dem Fürsten hatte. Und so musste Ernst feststellen, dass es ihm immer noch nicht gefällt. "Aber ihr scheint es ja zu mögen...". So ist es. Immerhin sind tausende von Bückeburgerinnen und Bückeburgern in diesem Becken getauft worden - auf eine entsprechende Frage des Bischofs meldeten sich denn auch viele der Gäste.

Fürst Ernst hatte eine Bitte: Er wolle einmal die Orgel hören. Zwar ist diese nicht mehr das Original, dennoch war nicht nur der Fürst gerührt von ihren Klängen. Das Orgelspiel war zwar nicht geplant, aber trotzdem eine sehr schöne Einlage. Danach wies man den Fürsten auf die farbenfrohen Kirchenfenster hin. Diese sind erst nach seiner Zeit eingebaut worden. Allerdings fehlen die Mittel, um sie dauerhaft zu erhalten. Und so wünschte sich die Kirche in einer Petition, dass die Bürgerinnen und Bürger die Sorge für die Fenster übernehmen sollten. Fürst Ernst unterstützte dieses Anliegen und forderte die Menschen auf, mehr in die Kirche zu gehen und ihren Obolus zu leisten. Der Landtagspräsident versprach, sich den Wunsch aus Bückeburg zu eigen zu machen und eine Spende zu übergeben.

Zum Abschluss sangen die Kinder der evangelischen und katholischen Kindertagesstätten gemeinsam mit den Gästen ein Lied zur Ehren des Fürsten und des Landtagspräsidenten, begleitet von Dr. Manzke an der Geige. Dann lud der Fürst Herrn Dinkla ein, ihn zum Gerichtstag auf dem Marktplatz zu begleiten. Und so durfte erstmals ein moderner Politiker in der Kutsche des ehemaligen Herrschers mitfahren.

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