Mittwoch, 8. September 2010

Luhden - Start in den letzten Tag

Ein Bläserkreis begrüßte Fürst Ernst in Luhden - und die Sonne. Nach einem Schauer nur Minuten zuvor wurde es pünktlich zu seiner Ankunft wieder hell. Der Ortsbürgermeister berichtete über sein Dorf, das zumindest in alten Zeiten ein gefährliches Pflaster war. Aber: "Die Luhdener waren immer fürstentreu.", eine Aussage, die von allen Seiten mit einem lauten "Vivat!" bestätigt wurde. Antworten konnte Fürst Ernst darauf allerdings nicht, denn das Mikrofon rauschte zu stark. Wenn er die Vorzüge der Technik auch durchaus zu schätzen gelernt hatte, kannte er mittlerweile auch ihre Tücken. Und so fragte er sich, ob das Rauschen wohl noch Teil eines Wasserschadens sei.

Nun wurden dem Fürsten die Honoratioren des Ortes vorgestellt. Der 2. Bürgermeister und Schützenkönig bot ihm Ersatzpferde an, falls seine eigenen am letzten Tag noch ausfallen sollten. Der Vorsitzende des Sportvereins fiel dem Fürsten ins Auge, weil er auf dessen Outdoor-Jacke ein Signet aus Tierspuren entdeckte. Ob das womöglich Saurierfährten seien? Zuletzt wurde dem Fürsten ein junges Mathegenie vorgestellt, ein Bundessieger im Wettbewerb Mathematik. Gerade an diesem Tag feierte er seinen 13. Geburtstag. Am liebsten hätte der Fürst diesen Rechenkünstler in seinem Tross aufgenommen, denn Menschen, die mit Zahlen umgehen können, braucht jeder Herrscher.

Plötzlich hörte man leises Murren aus dem Publikum. Der Pastor kam nach vorn und beschwerte sich, dass man ihn nicht vorgestellt habe. Zumal er etwas vorzutragen hatte: Die St. Katharinenkapelle war Jahrzehnte zuvor abgerissen worden, ein großer Verlust für die Kirche. Daher wünschte er sich, dass das Gebäude wieder aufgebaut würde und bat den Fürsten, sein Schärflein dazu beizutragen. Ernst tat entrüstet: "Er erwartet doch wohl nicht, dass wir selbst Steine schleppen?!". Er habe, fügte er hinzu, schon in mehreren Orten erlebt, dass man sich um die eigene Kirche sorge. Diese sei ja nun schon weg. Daher empfehle er, sich mehr Schäflein zu suchen und diese ggf. mehr auszunehmen. Da dies sicher kein gangbarer Weg in der heutigen Zeit ist, wurden zwei Tafeln enthüllt, die die Geschichte der Kapelle darstellen. Darauf stieß man an. Die Kindergartenkinder brachten dem Fürsten zum Abschied ein Ständchen: "Einfach spitze, dass du da bist!" - und das Publikum konnte zu zustimmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen